How REWE digital became a pioneer in online grocery retailing with commercetools

Softwareentwicklung im Lebensmittelhandel – Wie REWE digital mit commercetools zum Pionier im Online-Lebensmittelhandel wurde (Teil 3)

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Stephanie Wittmann
Head of Communications & Content, commercetools
Published 03 March 2021

Bereits seit geraumer Zeit nimmt die REWE Group mit REWE digital eine Vorreiterrolle im komplexen Online-Lebensmittelhandel ein. Mit flexiblen Konzepten wie Click & Collect oder dem Lebensmittel-Lieferservice war die REWE Group exzellent auf die Corona-Kontaktbeschränkungen vorbereitet. Als im Frühjahr 2020 der erste Lockdown verhängt wurde, konnte die Anzahl der Märkte, die Online-Services anbieten, innerhalb kürzester Zeit verdoppelt werden – von etwa 500 auf 1000.

Als langjähriger Gesellschafter von commercetools  hatte REWE digital bereits den Grundstein für erfolgreichen E-Commerce gelegt und parallel dazu inhouse eine effiziente Fulfillment-Software entwickelt. Beide Bausteine greifen nahtlos ineinander und ermöglichen so den anhaltenden Erfolg der Marke. Dirk Hoerig, Gründer und CEO commercetools, berichtet von den Vorteilen, die die Zusammenarbeit mit einem großen Player für ein Start-up bietet und wie sich Marketplace-Konzepte mit commercetools flexibel umsetzen lassen.

How REWE digital became a pioneer in online grocery retailing with commercetools

1. Vor allem in den Anfangsjahren war die Zusammenarbeit zwischen REWE digital und commercetools sehr intensiv. Mittlerweile ist der amerikanische Risikokapitalgeber Insight Partners Hauptinvestor und commercetools ein komplett global aufgestelltes Unternehmen. Welche Learnings nehmen Sie aus der Zeit der Zusammenarbeit mit REWE digital mit?

Dirk Hoerig: Wir haben in vielerlei Hinsicht sehr profitiert: Zum einen arbeitete gleich zu Beginn der REWE Lieferservicemit unserer Software, sodass wir in einem sehr anspruchsvollen Handelsumfeld unsere Technologie weiterentwickeln und immer wieder  testen konnten. Viele Start-ups haben zu Beginn eher kleine Kunden mit einfachen Anforderungen. Wir hatten es uns aber zum Ziel gesetzt, im Enterprise-, also im Großkunden-Segment erfolgreich zu sein. Der Bereich „Online-Lebensmittel“ mit seinen komplexen Anforderungen rund um die Themen Produktkatalog, Datenmenge, Skalierung, Bestellvolumen, Cross- und Omnichannel-Modelle etc. bildet nahezu alle möglichen Herausforderungen ab – frei nach dem Motto: Kannst Du Lebensmittel, kannst Du auch (fast) alles andere

Wir hatten hier also direkten Zugang zu viel Wissen, das wir zur Weiterentwicklung unserer Technologie genutzt haben. Davon profitieren heute hunderte Unternehmen weltweit. Zudem hatten und haben wir (schließlich ist REWE digital nach wie vor Gesellschafter und auch Mitglied unseres Beirats) immer professionelle Unterstützung und Rückendeckung für unsere unternehmerischen Ambitionen. Das hat uns eine Vielzahl von Möglichkeiten eröffnet – wie etwa den frühen Einstieg in den amerikanischen Markt oder den Aufbau strategischer Partnerschaften wie beispielsweise mit Google.

2. Warum eignet sich commercetools auch besonders gut für Marketplace-Konzepte? Wie vereinfachen MACH-Prinzipien die komplexen Prozesse, die dort herrschen?

Dirk Hoerig: Das Betreiben eines „echten“ Marktplatzes ist extrem komplex. Das fängt bei der Anbindung der Marktplatzteilnehmer an (unterschiedliche Produktdaten und -strukturen, unterschiedliche Qualitäten, Zusammenführung gleicher Artikel, Automatisierung, Prozessmanagement etc.) und hört bei der Abwicklung gemischter Warenkörbe verschiedener Lieferanten auf. Diese vielschichtigen Prozesse müssen ohne Qualitäts- und Serviceeinbußen für den Kunden reibungslos funktionieren. 

Dabei hilft unsere flexible Microservices-Architektur ungemein, denn mit ihr lassen sich  individuelle Geschäftsmodelle digital realisieren. Man muss sich die Architektur unsere Plattformwie einen Lego-Bausatz vorstellen, bei dem die einzelnen Handelsfunktionen Stein für Stein nicht nur angebaut sondern auch angepasst werden. Zudem halten wir den Betrieb durch unsere API- und Cloud-Infrastruktur agil und grenzenlos skalierbar. Und schließlich lassen sich aufgrund der Mandantenfähigkeit unserer Datenbank sämtliche Marktplatz-Händler einzeln aufschalten – das ermöglicht die notwendige Flexibilität in der Datenhaltung. Unsere Plattform ist mit ihrer Architektur also eine gute Antwort – gerade auch bei komplexeren Anforderungen.

3. Inzwischen gibt es commercetools weltweit. Wo soll es hingehen? Welche Unternehmensziele habt ihr euch in den nächsten Jahren gesteckt?

Dirk Hoerig: Aktuell fokussieren wir uns primär auf Nordamerika, Europa und Australien/Neuseeland und hier wird sicher auch in den nächsten zwei Jahren noch der größte Wachstumsfokus liegen. Bereits heute ist unser Umsatz in den USA etwa gleich groß wie in Europa. Darauf sind wir sehr stolz, denn bisher haben nur wenige Software-Firmen aus Deutschland erfolgreich den amerikanischen Markt erobert. Wir gehen davon aus, dass 2021 bereits über 20 Mrd. USD an Handelsvolumen (GMV) über unsere Plattform abgewickelt werden. Das sind etwa 100 Prozent mehr als 2020 und bereits sehr gute Werte. Bis 2023 wollen wir der führende Anbieter von E-Commerce Software im Enterprisesegment werden. Analysten wie Gartner, Forrester und IDC sehen uns bereits in den Top 5 – trotzdem haben wir hier noch viel zu tun. Gerade in den Bereich B2B werden wir noch stärker investieren als vorher. Auch weitere Rechenzentren kommen in den nächsten Jahren hinzu, um auch physisch noch dichter bei unseren Kunden zu sein. Auch im APAC-Raum werden wir da noch das ein oder andere Investment vornehmen.

Dieses Interview ist der zweite Teil unserer Blogserie zum Thema Commerce-Lösungen in der Foodbranche. Insights zum Thema flexible Softwarelösungen im Lebensmittelhandel erfahren Sie im Interview mit Dr. Robert Zores, CTO REWE digital und Details zu cleverem Fulfillment im Gespräch mit Björn Dröschel, Managing Director Product & Technology fulfillmenttools.

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Stephanie Wittmann
Head of Communications & Content, commercetools

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