Vom Start-up zum Global Player

Vom Start-up zum Global Player – Dirk Hoerig, Mitgründer und CEO commercetools, erklärt, wie die Transformation gelingt

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Stephanie Wittmann
Head of Communications & Content, commercetools
Published 04 October 2019

Der Weg vom Start-up zum global rentablen Unternehmen ist nicht einfach. Dirk Hoerig, Mitgründer und CEO von commercetools, erklärt, wie die Transformation gelingt.

Vom Start-up zum Global Player

Jedes Jahr steigt in München das dreitägige Gründerfestival „Bits & Pretzels“. In diesem Jahr versammelten sich vom 29. September bis zum 1. Oktober Gründer, Investoren und Unternehmer, um über Erfolgsgeschichten zu sprechen und Erfahrungen und Tipps austauschen. Dirk Hoerig hat commercetools 2006 mitgegründet und ist heute als CEO für die strategische Ausrichtung des Unternehmens verantwortlich. Trotz Start-up-Feeling ist das Münchner Unternehmen schon lange den Kinderschuhen entwachsen und hat sich zum Marktführer für E-Commerce-Software im Enterprise-Segment entwickelt.

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Bei der positiven Unternehmensentwicklung sind Hoerig und sein Team bestimmten Grundsätzen gefolgt, die den Grundstein für den heutigen Erfolg gelegt haben. Davon hat Hoerig fünf Ratschläge abgeleitet, die Gründern helfen sollen, ihre Vision in einem Unternehmen oder bei einer Neugründung gewinnbringend umzusetzen.

1. Produktidee

Am Anfang jeder Gründung steht die Idee. Dabei ist vor allem der Product-Market-Fit wichtig. Die Lösung für ein bestehendes Problem gilt als eines der erfolgversprechendsten Konzepte für eine Unternehmensgründung. Ob die Produktidee aber auch Anklang findet, ist häufig selbst für erfahrene Investoren ein Blick in die Kristallkugel. Denn die am schnellsten wachsenden Ideen entstehen oft in Märkten, die es vorher noch gar nicht gab, wie das Beispiel Airbnb zeigt. Die Plattform benötigte mehrere Anläufe bei Investoren, bis es mit der ersten Finanzierung funktioniert hat.

2. Ambition

Die richtige Ambition gepaart mit der passenden Idee gehört zu den wichtigsten unternehmerischen Eigenschaften. Die Frage nach dem„Warum“ sollte sich jederGründer stellen und beantworten können. Kein erfolgreiches Unternehmen ist über Nacht entstanden und in keinem Fall ging es immer nur bergauf. Sobald die erste Gründungsromantik verflogen ist, häufen sich oftmals Probleme: Im Produkt funktioniert etwas nicht wie gedacht, die Kunden stehen doch nicht Schlange oder ein wichtiger Mitarbeiter hat einen anderen Job angenommen. Das Meistern dieser Durststrecken erfordert viel Geduld und Hingebung.

3. Team

Ohne ein motiviertes und ambitioniertes Team lassen sich selten erstklassige Erfolge erzielen. Häufig entstehen Gründerteams zufällig und die jeweiligen Fähigkeiten der Jungunternehmer sind nicht ausreichend komplementär. Gute Teams ergänzen sich nicht nur, die jeweiligen Gründer sind in ihren Gebieten überdurchschnittlich erfahren und alle haben ein langfristiges unternehmerisches Interesse. Auch Einzelgründungen können durchaus erfolgreich sein – hier sollte ab einem gewissen Wachstum das Management frühzeitig mit qualifizierten Mitarbeitern verstärkt werden.

4. Finanzierung

Die Finanzierung der eigenen Geschäftsidee stellt eine der größten Herausforderungen zu Beginn dar, vor allem, wenn keine ausreichend finanziellen Rücklagen vorhanden sind. Jedes Gründungsteam muss sich zunächst überlegen, wie viel Kapital zum Umsetzen der Idee und als eigenes Gehalt gebraucht wird. In der Regel lassen sich die ersten Schritte durch eigenes Geld, einen Nebenjob oder die Unterstützung von Familie und Freunden realisieren. Auch Inkubatoren können hier weiterhelfen. In vielen Städten gibt es diverse Anbieter, die zu Beginn unter die Arme greifen. Zudem ist Venture Capital sehr begehrt, wobei es ratsam ist, sich von einem erfahrenen Gründer in den Markt einführen lassen.

5. Internationalisierung

Sobald sich Start-ups auf dem heimischen Markt etabliert haben, lohnt sich eine Internationalisierung, um den Kundenkreis global auszubauen und die Wachstumschancen zu vergrößern. Amerikanische Start-ups wachsen in den meisten Fällen bereits zu Beginn deutlich schneller, da ihr Heimatmarkt ungleich größer ist. Europäische Unternehmen hingegen müssen für das Erreichen einer ähnlichen Marktgröße sofort in mehrere Länder expandieren. Das bedeutet zwar mehr Aufwand im Marketing, Vertrieb und im Produktbereich, doch dieses Investment kann sich lohnen, sollte der Product-Market-Fit erwiesen sein.

Der Weg zum erfolgreichen Unternehmen ist steinig und verlangt Gründern viel Mut, Engagement und Durchhaltevermögen ab. Wer dabei noch den genannten Grundsätzen folgt, kommt seiner Vision von der Etablierung eines führenden Unternehmens näher.

Als Unternehmer hat Dirk Hoerig bereits mehrere Internetfirmen aus der Seed-Phase bis zum wirtschaftlichen Erfolg geführt. Bereits zu Studienzeiten gründete er 2001 seine erste Firma zur Entwicklung von Online-Shops und hob 2006 commercetools aus der Taufe.

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Stephanie Wittmann
Head of Communications & Content, commercetools

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