Mehr als 40 Produkt-Awards weltweit, unter anderem Testsieger der Stiftung Warentest, und mehr als 3 Millionen überzeugte Kunden – Vor sieben Jahren als Start-up gegründet, hat Emma den Matratzenmarkt praktisch im Schlaf revolutioniert. Mittlerweile hat das Unternehmen sein Geschäft auf über 30 Länder ausgeweitet – und 2020 einen Umsatz von 405 Mio. Euro bei rund 1,5 Mio. verkauften Matratzen erreicht. Einem solchen Unternehmenswachstum muss nicht nur in der Organisation mit Strategie und Innovation begegnet werden – auch der Online-Shop muss die hohe Nachfrage bewältigen. Dass die bestehende Plattform das nicht mehr lang würde leisten können, war klar – es brauchte eine neue, skalierbare Lösung.
Also definierte das Tech-Team bei Emma eine Reihe von Schlüsselprinzipien, die jeder Bestandteil der künftigen E-Commerce-Architektur unterstützen bzw. erfüllen musste. Die Wahl fiel auf commercetools, die branchenführende Headless-E-Commerce-Plattform, da sie maximal flexibel und skalierbar ist und über hervorragende Entwickler-Tools verfügt. Wir sprachen mit Andreas Westendörpf, CTO bei Emma – The Sleep Company, über den neuen Tech-Stack und was die Umstellung im Workflow der Teams bedeutet.
An oberster Stelle steht Flexibilität: Bei der Größe unseres Unternehmens und der globalen Reichweite ist es wichtig, dass wir zweckmäßige Software-Services flexibel nutzen und sie je nach Bedarf ergänzen oder ersetzen können. Zudem wollten wir unsere genutzten Tech-Stacks jederzeit unkompliziert um neue Komponenten erweitern können. Deshalb bevorzugen wir leichte, schlanke Lösungen auf Microservices-Basis, die in der Cloud leben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war die organisatorische Skalierbarkeit: Wir wollen Dienste horizontal (Microservices statt Monolith) und vertikal entkoppeln (in unabhängig voneinander deploy-baren Schichten). Das hat nicht nur technische Vorteile, sondern ermöglicht zudem die Skalierung der Arbeit in diesen verschiedenen Bereichen auf mehrere, interdisziplinäre Empowered Product Teams.
Und als letzter wichtiger Faktor stand ein harmonisierter Softwareentwicklungsprozess im Fokus – ebenso wie die Festlegung eines leichtgewichtigen Dokumentationsstandards, gemeinsamer CI/CD-Tools als Standard für die verwendeten Tech-Stacks. Unser Ziel war ein gemeinsames und verbindliches Verständnis von Softwarequalität und eine effektive Art des Wissensaustauschs zwischen den Teams. So sind wir in der Lage, Kapazitäten (und Personen) flexibel zwischen Teams bewegen zu können, falls sich Prioritäten im Business ändern. Sämtliche Lösungen, die wir auswählen, müssen unsere Software-Engineering-Praktiken mit ihrem Tooling unterstützen.
Da die oben genannten Kriterien eine hohe Deckung mit denen der MACH Alliance haben, ist es nicht überraschend, dass commercetools, aber auch andere Lösungen von Mitgliedern der MACH Alliance letztlich als Grundsteine unserer Zielarchitektur ausgewählt wurden.
commercetools war die erste E-Commerce-Plattform, die von Anfang an für Headless konzipiert wurde. Zusätzlich zu den Vorteilen einer Headless- und modularen E-Commerce-Plattform, die als SaaS verfügbar ist, zeichnet sich commercetools für uns durch mehrere Vorteile aus. Da wäre zunächst der große Funktionsumfang: Die Software verfügt über eine Commerce-API mit mehr als 300 Endpunkten, die z.B. Identitäts- und Zugriffsmanagement, ein Produktinformationsmanagementsystem (PIM), Funktionen zur Bearbeitung von Bestellungen und eine leistungsstarke Promotion-Engine unterstützt. Zudem ist commercetools von einem Ökosystem hervorragender Entwicklerwerkzeuge umgeben, u.a. auch die ausgereifte Unterstützung für GraphQL und Terraform. Und schließlich ist die Plattform branchenführend beim Thema Erweiterbarkeit: Das Datenmodell lässt sich mit benutzerdefinierten Feldern ergänzen, und die APIs können durch eigenen Code erweitert werden – ohne dass für jeden Fall ein Microservice erstellt und gepflegt werden muss.
Mit commercetools als fundamentalem Baustein sind wir geschäftlich voll agil und flexibel, und können eine proaktive Geschäftsentwicklung in über 30 Märkten parallel betreiben. Da wir uns noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium der neuen Plattform und ihrer globalen Einführung befinden, sind die primären positiven Effekte zwar jetzt schon greifbar, aber noch nicht augenscheinlich. Wir merken jedoch bereits, dass manche Entscheidungen einfacher werden: Die architektonische Entkopplung von den jeweiligen Anforderungen reduziert die Komplexität der Entscheidung, wo bestimmte Geschäftsfunktionen implementiert werden sollen. Dadurch, dass sie immer nur punktuell und zielgerichtet in einem Kontext auftritt, können die Teams an mehreren Themen gleichzeitig arbeiten und schnell fortschreiten.
Wie die Zusammenarbeit zwischen Emma – The Sleep Company und commercetools begann, lesen Sie im ersten Teil unserer Blog-Serie zu Emma.