Warum Live Shopping auf Social-Media-Plattformen als Absatzkanal auch hierzulande enormes Potential für den Onlinehandel birgt, welche technischen Herausforderungen dabei auf Anbieter zukommen und wie sie diese überwinden können
MÜNCHEN (Deutschland), 18. Februar 2021 – Einmal Shoppen gehen mit Jessica Alba? Abseits der Promi-Welt eher undenkbar, durch Live Shopping – zumindest virtuell – allerdings nur einen Touch auf dem Smartphone entfernt. Was hierzulande noch Zukunftsmusik ist, ist im asiatischen Raum bereits gang und gäbe: Influencer und Stars nehmen ihre Fans per Live-Stream auf Instagram oder TikTok mit auf ihrem Einkaufsbummel.
Warum Live Shopping auf Social-Media-Plattformen als Absatzkanal auch hierzulande enormes Potential für den Onlinehandel birgt, welche technischen Herausforderungen dabei auf Anbieter zukommen und wie sie diese überwinden können, erklärt Hauke Rahm, VP Customer Success bei commercetools.
Vom Trend zum Standard beim Online-Einkauf
Geboren in Asien und den USA erzielen Live-Shopping-Streams dort mittlerweile Reichweiten, von denen lokale Anbieter aktuell nur träumen können. Das Konzept: Zugkräftige Influencer nehmen ihre Follower auf den Social-Media-Kanälen live auf ihren Einkaufsbummel mit. Ob Instagram oder Tiktok, die gezeigten Produkte werden verlinkt und können so direkt von den Zuschauern in den virtuellen Warenkorb gelegt werden. Der Reiz dabei: Die einmalige Gelegenheit, beispielsweise dasselbe Oberteil wie der Lieblingspromi zu besitzen. Darüber hinaus können Follower über die Kommentarfunktion Anregungen geben und direkten Einfluss darauf nehmen, was in die Einkaufstüte ihres Idols wandert.
Als eine der wenigen deutschen Marken, die in diesen Bereich vordringen, setzt der Beauty-Online-Shop flaconi hierzulande bereits auf den Trend: Make-up Artist David Jakobs interviewt andere Influencer und berät Kunden individuell rund um das Thema Schönheit – von der passenden Hautpflege bis hin zu Beauty Hacks.
Starke emotionale Bindung der Kunden
Die Nahbarkeit des Formats, trotz der Verlegung der Interaktion in den virtuellen Raum, macht die Kauferfahrung persönlich und bringt Influencer und Community noch enger zusammen – besonders in Zeiten des Social Distancings ein attraktiver Vorteil. Marken, die mit Influencern kooperieren, geben damit ihrem Produkt im wahrsten Sinne des Wortes ein Gesicht. Konsumenten fühlen sich so individuell angesprochen und exklusiv beraten.
Shopping und Entertainment gehen eine Symbiose ein und ermöglichen ein bislang unbekanntes Einkaufserlebnis. Und ganz nach dem Prinzip eines Einkaufsbummels steht nicht der konkrete Kaufwunsch, sondern die Suche nach Inspiration im Vordergrund des Live Shoppings. Das kommt vor allem bei der jüngeren Käufergruppe gut an. So hat rund ein Drittel der Generation Z bereits über Social Media eingekauft (Deutschland).
Ein weiterer Anreiz für dieses interaktive Einkaufserlebnis ist das Phänomen „FOMO“ (fear of missing out): Durch die Befürchtung, ein tolles Produkt zu verpassen, werden Kaufentscheidungen impulsiver getroffen. Anbieter können diesen Effekt durch zusätzliche Aktionen wie limitierte Editionen noch verstärken.
All das macht Live Shopping auf Social Media zu einem Trend, der die Omni-Channel-Customer-Journey erweitert und gewisses Absatzpotenzial birgt.
Agilität und Skalierbarkeit als Schlüssel
Für die technische Umsetzung ist es essenziell, dass Anbieter sich mit ihrer E-Commerce-Lösung die Flexibilität für neue Funktionen wie die des Live Shoppings und der Personalisierung von Angeboten offen halten. Das gelingt mit modularen, API-basierten Plattformen, bei denen die jeweils notwendigen Funktionalitäten ausgewählt und zusammengestellt werden können. Mit einer skalierbaren Cloud-Lösung gewinnen die Anbieter zudem die Sicherheit, auch mit möglichen Fan- und Käuferanstürmen während eines Livestreams fertig zu werden. Beide Aspekte bedeuten für sie wahre Agilität und Kostenersparnis.
Gleichzeitig sollte der Fokus auf der Vertrauensbildung bei Konsumenten liegen. Es muss sichergestellt sein, dass auch Käufe über Social Media reibungslos ablaufen und sicher sind. Bis zur Einführung der direkten Checkout-Funktion auf Plattformen wie Instagram sollten Anbieter in der Lage sein, alle Daten und Hauptprozesse (wie Kunden, Bestellungen, Produkte, Promotions etc.) zu zentralisieren – denn aus Kundenperspektive darf es keinen Unterschied machen, auf welchem Kanal geshoppt wird.
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