Ein großer Schritt in Richtung E-Commerce: 2014 gründete die REWE Group mit REWE digital eine hundertprozentige Tochter, die sämtliche strategischen Online-Aktivitäten bündeln sollte. Dort sah man sich nach Kompetenz zum Thema um – und stieß auf commercetools. Ein Baukastensystem, das bereits viele Microservices beinhaltete, die benötigt wurden. Dahinter ein Tech-Team, das problemlos weitere entwickelte: Bei REWE digital begriff man schnell, welche Vorteile das bot.
Seit nun fünf Jahren arbeiten die beiden Unternehmen erfolgreich zusammen. Grund genug, einen Blick auf gemeinsame Erfolge und Learnings zu werfen. Wir sprachen mit der Marketing-, der E-Commerce- und der Technologieabteilung von REWE digital. Den Anfang macht Bassel Soukar, Head of Marketplace bei REWE digital.
Bassl Soukar: Auf unserem Online-Marktplatz bieten wir exklusive Partnerprodukte rund um Lebensmittel, Küche und Haushalt an. Mittlerweile sind rund 150.000 Artikel von fast 75 Partnern online – begonnen haben wir Anfang 2018 mit fünf Partnern. Wir erweitern thematisch und saisonal, beispielsweise mit einem Trachtenangebot vor und während der Oktoberfest-Saison.
Umsatz ist heute nicht mehr der alleinige Gradmesser für Erfolg. Der Lebensmittelhandel befindet sich mitten in einem umfassenden und tiefgreifenden Umbruch, da gewinnt die Zukunftsfähigkeit des – künftigen – Geschäftsmodells zunehmend an Bedeutung.
REWE hat nach wie vor ein ausgezeichnetes Netz an Supermärkten, den Lieferservice für frische Lebensmittel in 75 Städten und deren Umland sowie den Partner-Marktplatz für Produkte rund um Lebensmittel, Küche und Haushalt. Neben den Eigenmarken versendet REWE auch Produkte von Partnern und Aktionsartikel per Paket. Dabei stehen die Kanäle nicht in Konkurrenz, sondern verbinden übergreifende Themenwelten. Der bundesweit verfügbare Paketservice verlängert dabei eher das Sortiment. Ziel ist es, die Kanäle bestmöglich zu verzahnen, beispielsweise den Online-Marktplatz mit dem lokalen REWE Markt. Wir arbeiten kontinuierlich an Konzepten, wie man die Kunden im Supermarkt auf die Online-Produkte aufmerksam machen kann.
Da wir unsere Partner eng betreuen und Produktqualität oberste Prämisse ist, sind unsere Standards bei der Auswahl hoch. Anhand eines Kriterienkatalogs prüfen wir beispielsweise, ob potentielle Partner E-Commerce-affin oder bereits auf anderen Plattformen aktiv sind. Pro Sortimentsbereich versuchen wir, möglichst wenige Partner auszuwählen, auf die wir dann persönlich zugehen.
Die größte Herausforderung ist das technische Onboarding. Kleinere Händler sind oft technisch nicht in der Lage, ihre Produktdaten in strukturierter Form zu übermitteln. Sobald sie Tools von Middleware-Anbietern im Einsatz haben, wird es sehr viel einfacher. Natürlich wünschen wir uns eine API-Anbindung, aber aktuell nutzen viele einen CSV-Upload. Es spielt also nicht nur die Qualität der Partner eine Rolle, sondern auch die technische Kompetenz, mit entsprechenden Tools umzugehen. In dem Fall unterstützen wir mit unserem eigenen technischen Onboarding-Team.
Während wir in unserem nächsten Artikel dieser Serie die Aufmerksamkeit auf den Marktplatz von REWE digital und die gemeinsame Online-Expertise mit commercetools lenken, stellen wir diese Zusammenarbeit im dritten Teil unserer Serie in eine technologische Perspektive.
Mehr über REWE digital als Wegbereiter für die Digitalisierung der REWE Group finden Sie auf deren Website.